Das Projekt

Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Durch Globalisierung, (Arbeits-)Migration und Fluchtbewegungen leben heute viele verschiedene Kulturen und Religionen zusammen. Das bringt Vorteile, aber auch Herausforderungen mit sich:

  • Vielfalt: Unsere Gesellschaft wird kulturell und religiös vielfältiger und bunter.
  • Vorurteile: Oft gibt es Vorurteile gegenüber Menschen mit Migrationsbiographie.
  • Probleme: Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft nehmen zu.

Wir spüren und erleben das auch in Osnabrück und Umgebung. Vielfalt bereichert, kann aber auch Missverständnisse und Konflikte hervorrufen.

In der Friedensstadt Osnabrück setzen wir uns dafür ein Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen zu bauen.

Wir suchen und brauchen:

  • Friedensbotschafter:innen
  • Konfliktmittler:innen
  • Aufklärer:innen
  • Multiplikator:innen

Mit dem Projekt Lernhaus arbeiten wir daran den Dialog auf allen Ebenen unserer Gesellschaft zu stärken:

Wir befähigen Menschen offen und respektvoll miteinander zu sprechen.

Wir tragen dazu bei den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

  1. In Osnabrück und Umgebung bildet sich ein Netzwerk von Kulturmittler:innen*.
  2. Die Kulturmittler:innen erwerben Fähigkeiten als Multiplikator:innen, Brückenbauer:innen und Friedensbotschafter:innen innerhalb ihrer persönlichen und/oder beruflichen Kontexte wirksam zu werden.
  3. Die Kulturmittler:innen leisten einen Beitrag zum Zusammenhalt der Gesellschaft, setzen sich gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Ausgrenzung ein.

Es werden drei Lernhaus-Kurse stattfinden:

  • Lernhaus der Frauen* - ab September 2024
  • Lernhaus der Männer* - ab September 2025
  • Offenes Lernhaus - im Jahr 2027

Jeder Kurs läuft über 12 Monate. Das Projekt richtet sich an interessierte, bildungsnahe, ehren- und hauptamtlich tätige Menschen mit und ohne Migrationsbiographie sowie verschiedener Religionen, Weltanschauungen und beruflicher Kontexte unterschiedlichen Alters.

Aufbautreffen sollen als Weiterqualifizierungsmaßnahme bewusst offen für alle Menschen gestaltet sein, die an einem Lernhaus-Kurs teilgenommen haben.

So ist ein Lernhaus-Kurs geplant:

  • 15 bis 20 Teilnehmer:innen
  • 1 Jahr
  • 3 Stunden pro Monat
  • 44 Unterrichtseinheiten insgesamt

Die überschaubare Gruppengröße und die monatlichen Treffen  sollen intensive Lernerfahrungen ermöglichen.

Bestandteile jedes Lernhaus-Kurses sind folgende Schwerpunkte:

  • Wissen über Wertevorstellungen und Regeln unterschiedlicher Kulturen und Religionen
  • Kommunikationstechniken mit praktischen Übungen,
  • Dialoghaltung für Begegnungen auf Augenhöhe
  • Handlungsstrategien zur Lösung von transkulturellen und interreligiösen Konflikten.

WICHTIG: Einen festen Kursplan gibt es nicht!
Die Teilnehmer:innen gestalten die Inhalte aktiv mit, bringen sich mit Themen und Wünschen ein und probieren verschiedenste Methoden aus.

Die ersten „Transkulturellen und interreligiösen Lernhäuser der Frauen“ wurden bereits 2005 in Berlin, Frankfurt/Main und Köln entwickelt. Seither hat es an verschiedenen Orten weitere Lernhaus-Kurse gegeben, beispielsweise in Münster, Ulm, Frankfurt/Main und Hamburg.

Osnabrück war von Sommer 2022 bis Sommer 2023 einer von insgesamt fünf Lernhausstandorten in Niedersachsen im Rahmen eines Kooperationsprojektes der Evangelischen Erwachsenenbildung in Niedersachsen und den Evangelischen Frauen*.

Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen haben die Projektpartner:innen ermutigt ein eigenes Lernhaus-Projekt für die Friedensstadt zu entwickeln. Gerade hier in Osnabrück passt ein Lernhaus in die öffentliche Bildungsarbeit und kann die Integrationsarbeit unterstützen.